Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Diagnose einer Lebensmittelvergiftung ist nicht immer möglich.
- 2 Lebensmittelvergiftungen lassen sich bereits durch die Anamnese recht sicher diagnostizieren.
- 3 Verschwinden die Symptome innerhalb weniger Tage, ist die Diagnose eindeutig klar.
- 4 Bei Botulismus muss bereits auf Verdacht behandelt werden.
Die Diagnose einer Lebensmittelvergiftung ist nicht immer möglich.
Treten bei einer Person die typischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung auf, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit bakterielle Verunreinigungen von Lebensmitteln dafür verantwortlich. Die genaue Diagnosestellung ist nur möglich, wenn Proben des verdorbenen Nahrungsmittels ins Labor übersandt und dort untersucht werden. Eine alternative Diagnosemöglichkeit ist die Untersuchung von Erbrochenem, auch hier lässt sich der Erreger in vielen Fällen nachweisen. Meist verzichten Ärzte allerdings auf eine solche Form der Untersuchung und behandeln die entstandenen Symptome, lediglich bei einer Pilzvergiftung hängt die Therapie maßgeblich von der Art des verzehrten Pilzes und dem damit aufgenommenen Gift ab.
Lebensmittelvergiftungen lassen sich bereits durch die Anamnese recht sicher diagnostizieren.
Eine Lebensmittelvergiftung durch Bakterien geht mit verschiedenen Symptomen einher. Treten all diese Symptome gemeinsam, möglicherweise noch bei mehreren Personen gleichzeitig auf, ist die Wahrscheinlichkeit einer Lebensmittelvergiftung hoch. Die Symptome treten üblicherweise bereits wenige Minuten bis Stunden nach Verzehr der kontaminierten Speisen auf, haben mehrere Personen die gleiche Nahrung konsumiert, werden alle Beteiligte eine Lebensmittelvergiftung entwickeln. Im Rahmen der Anamnese befragt der Arzt den Patienten welche Lebensmittel verzehrt wurden und welche Symptome nach dem Verzehr aufgetreten sind. Berichtet der Betroffene von Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, teilweise in Verbindung mit hohem Fieber, kann die Diagnose Lebensmittelvergiftung recht sicher gestellt worden.
Verschwinden die Symptome innerhalb weniger Tage, ist die Diagnose eindeutig klar.
Beschwerden im Bereich des Magen- und Darmtrakts können Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein und sollten immer von einem Arzt beobachtet werden. Bei einer Lebensmittelvergiftung bessern sich die Symptome in der Regel binnen weniger Tage, meist ist der Patient zwei Tage nach den ersten Anzeichen der Infektion wieder beschwerdefrei. Diese relativ kurze Krankheitsdauer ist darauf zurückzuführen, dass der Erreger durch Erbrechen und Durchfall ausgeschieden wird. Bei starken Symptomen einer Lebensmittelvergiftung kann die Gabe von Antibiotika notwendig werden. Verschwinden die Symptome bei der Verdachtsdiagnose Lebensmittelvergiftung innerhalb weniger Tage wieder vollständig, sehen Mediziner den Verdacht als bestätigt und die Untersuchungen sind abgeschlossen. Lediglich bei Symptomen einer Lebensmittelvergiftung welche mehrere Tage bis Wochen andauern, müssen weitere Untersuchungen angestrebt werden, um andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts auszuschließen.
Bei Botulismus muss bereits auf Verdacht behandelt werden.
Zu den gefährlichsten Lebensmittelvergiftungen gehört neben der Pilzvergiftung auch der sogenannte Botulismus. Diese Erkrankung entsteht durch die Aufnahme von Botulinumtoxin, welches sich überwiegend in selbst eingekochten Konserven findet. Die Symptome einer solchen Lebensmittelvergiftung sind deutlich stärker, die betroffenen Personen leiden unter Fieber, Übelkeit und neurologischen Ausfällen, bis hin zu Bewusstseinseintrübungen. Die Diagnose Botulismus kann anhand einer Blutkontrolle oder einer Stuhluntersuchung gestellt werden. Botulinumtoxine können im Blutserum bei mehr als jedem zweiten Patienten nachgewiesen werden, die Untersuchung dauert jedoch mindestens 24 Stunden. Da diese Zeit deutlich zu lange ist und das Gegengift möglichst schnell gegeben werden muss, erfolgt die Behandlung bei Botulismus bereits bei einem begründeten Verdacht des Arztes. Auch bei dieser Form der Lebensmittelvergiftung sind oftmals mehrere Personen gleichzeitig getroffen, so dass sich eine Verdachtsdiagnose erhärtet, wenn die Symptome nach dem gemeinsamen Verzehr einer Konserve auftreten. Selbst wenn sich im Blut kein Hinweis auf Botulismus finden lässt, die Symptome aber eindeutig sind, wird die Behandlung mit dem Gegengift fortgesetzt, um kein Risiko einzugehen.